Zeitzeugenbegegnungen im Mai und Juni 2024
Die Begegnung mit einem Zeitzeugen ist die beste Prävention gegen das Gift des Antisemitismus.
Abbi Naor, Shoah-Überlebender, 24.1.2024
Einladung zu digitalen und präsentischen Zeitzeugenbegegnungen
mit Shoah-Überlebenden, Opfern der NS-Diktatur und Zweitzeugen
im Mai / Juni 2024 für Schulen im Gebiet des Bistums Limburg
Das Bewusstsein, dass wir in einer Umbruchszeit leben – vielleicht tun wir das aber auch in allen Zeitaltern – macht sich nicht allein an einem Begriff wie „Zeitenwende“ fest.
Bezogen auf unsere Begegnungen mit Zeitzeug:innen der Shoah und NS-Zeit wird uns bewusst, dass sie noch leben, noch erzählen können und erzählen wollen. Doch ein Abschied von den Erstzeugen ist absehbar und die Frage drängt sich auf, wie deren Hoffnung bleiben kann. Die Hoffnung, dass nicht mehr geschehen möge, was sie erfahren haben, dass es dem Menschen möglich ist, menschlich zu sein und zu handeln.
Dazu machen sich verschiedene Gruppierungen, auch im Rhein-Main-Gebiet, schon länger Gedanken. So hatten wir z.B. im vergangenen Oktober zur Zeitzeugenwoche in Limburg erstmals zwei digital-interaktive Zeitzeugnisse von Inge Auerbacher und Kurt S. Maier. Seit 2021 arbeiten wir mit ZOOM und machen so Begegnungen mit Zeitzeug;innen in Polen, Tschechien oder Belgien, die nicht mehr reisen können, möglich. Seit dieser Zeit arbeiten wir auch mit Zweitzeug:innen und natürlich mit präsentischen Begegnungen, solange es möglich ist.
Mit unseren Angeboten für Schulen und Schüler;innen ab der Jahrgangsstufe 10 versuchen wir u.a. oben genannte 30jährige Erfahrung des Shoah-Überlebenden Abbi Naor umzusetzen, die er anlässlich des Holocaust-Gedenktages im Bayrischen Landtag am 24. Januar 2024 aussprach.
9 Termine im Mai/Juni
Für insgesamt neun Tage in den Monaten Mai und Juni bieten wir Schulen verschiedene Begegnungen mit Zeitzeugen, Zweitzeugen und Zeitzeugenfilm, an:
Bis auf zwei online-Begegnungen mit Krystyna Budnicka und Anna Janowska-Cioncka stehen die Termine für die Zeitzeugenbegegnungen fest:
Montag, 6. Mai 2024, 09:00 – 12:00 Uhr, Haus am Dom Frankfurt, Großer Saal
Filmvorführung „Miss Holocaust Survivor“ (2023), Einführung durch Petra Kunik (Vors. Gesells. f. Christl.-Jüd. Zusammenarbeit Frankfurt), Pause, Filmnachgespräch mit Radek Wegrzyn (Regisseur, per ZOOM)
für maximal 140 Schüler:innen der Oberstufe
Dienstag, 14. Mai 2024, 09:30 – 11:00 Uhr, in einer Schule (Uhrzeit in Absprache etwas flexibel)
Zeitzeugenbegegnung mit Rodika Mandel – Autorin von „Nur niemals aufgeben!“ – und ihrer Familiengeschichte
für eine Schulklasse (maximal 40 Schüler:innen)
Mittwoch, 12. Juni 2024, 09:30 – 11:00 Uhr, in einer Schule (Uhrzeit in Absprache etwas flexibel)
Zeitzeugenbegegnung mit Rodika Mandel – Autorin von „Nur niemals aufgeben!“ – und ihrer Familiengeschichte
für eine Schulklasse (maximal 40 Schüler:innen)
Freitag. 14. Juni 2024, 09:30 – 11:00 Uhr, in einer Schule (Uhrzeit in Absprache etwas flexibel)
Matthias Thoma (Eintracht Frankfurt), Zweitzeuge zu Helmut „Sonny“ Sonneberg (1931 - 2023) „Sonnys Geschichte“
für maximal 100 Schüler:innen
Mittwoch, 19. Juni 2024, 09:30 – 11:00 Uhr, in einer Schule (Uhrzeit in Absprache etwas flexibel)
Eva Szepesi, Überlebende des KZ Auschwitz-Birkenau
für bis zu 200 Schüler:innen
Donnerstag, 20. Juni 2024, 09:30 – 11:00 Uhr, in einer Schule (Uhrzeit in Absprache etwas flexibel)
Matthias Thoma (Eintracht Frankfurt), Zweitzeuge zu Helmut „Sonny“ Sonneberg (1931 - 2023) „Sonnys Geschichte“
für maximal 100 Schüler:innen
Donnerstag, 27. Juni 2024, 10:00 – 11:30 Uhr, online per Zoom
Michaela Vidlakova, Überlebende des KZ Theresienstadt
für mehrere Schulen und Lerngruppen möglich
Jeweils an einem der Termine 23.05.2024, 06.06.2024, 11.06.2024, 18.062024., 25.06.2024, jeweils 10:00 – 11:30 Uhr – klärt sich nach dem 22. April 2024
online per Zoom:
Genauer Termin noch offen: Krystyna Budnicka, Überlebende der Shoah, im Warschauer Ghetto; für mehrere Schulen und Lerngruppen möglich
Genauer Termin noch offen: Anna Janowska-Cioncka, Überlebende der Shoah, in Ghetto Krakau und Verstecken; für mehrere Schulen und Lerngruppen möglich
Anmeldung | Vor-/Nachbereitung | Ausblick Termine
Anmeldung
ist ab sofort bis Montag, 22. April 2024 möglich.
Die zeitliche Reihenfolge der eingehenden Anmeldungen – nur per E-Mail an zeitzeugen@ bistumlimburg .de entscheidet über die jeweilige Zuordnung zu den insgesamt neun Angeboten.
Bitte geben Sie bei der Anmeldung eine Erst- und Zweitwahl (so möglich auch Drittwahl) an.
Teilnehmende Schule: NN
Klasse(n) /Lerngruppe(n) / ungefähre Anzahl der Schüler:innen: NN
Verantwortliche Lehrperson (wenn möglich auch mit Mobil-Kontakt neben Email): NN
Erstwahl (Zweit-/Drittwahl) Tag (evtl. Ausweich-Tag) und Zeitzeug:in: NN
Nach dem 22. April 2024 werden Sie informiert, welche Schulen an welchen Tagen teilnehmen.
Für die Online-Begegnungen werden die ZOOM-Links spätestens eine Woche vorher verschickt. Wir kooperieren hier mit dem Maximilian-Kolbe-Werk, auch bezüglich Dolmetscher:innen.
Vor-/Nachbereitung
Wir bieten an, zur Vorbereitung oder Nachbereitung an Ihre Schule zu kommen (sofern es terminlich möglich wird).
Wir werden Ihnen aber auch zwei Wochen vor der ersten Veranstaltung am 6. Mai 2024 ein PDF u. a. mit Fragen zur Vor- und Nachbereitung von Zeitzeugenbegegnungen zukommen lassen.
Ausblick
Hinweisen möchten wir Sie auf den Gesprächsabend mit Gerhard Wiese, dem letzten noch lebenden Staatsanwalt des 1. Auschwitzprozesses, am Mittwoch 10. Juli 2024, im Haus am Dom, 19:30 - 21:00 Uhr.
Und wie in 2023 wird es auch wieder in der ersten Oktoberwoche im Priesterseminar Limburg die Zeitzeugenbegegnungen mit voraussichtlich vier Zeitzeuginnen, vom 29.09.2024 – 05.10.2024 geben. Sie können gerne bei der Anmeldung auch dazu Ihr Interesse erwähnen.