Mit Kindern über Krieg und Frieden sprechen
Zuhören, Mut machen, ernst nehmen, antworten, Angst nehmen, informieren ohne zu überfordern, trösten, ... Wir Erwachsenen sind in vielfältiger Hinsicht gefordert, die Kinder durch diese schwere Zeit der Unruhen und durch die Konfrontation mit dem Thema Krieg zu begleiten. Nicht selten stoßen wir dabei an unsere eigenen Grenzen.
An dieser Stelle sammeln wir alles, was uns hilfreich erscheint, um in Familie, Schule oder Gemeinde mit den Kindern ins Gespräch zu kommen und diese herausfordernde Thematik zu bearbeiten.
Für ältere Kinder/Jugendliche:
Von den Kolleg*innen des RPI gibt es eine gute Zusammenstellung für die Schule (Sek) und Konfi-Arbeit: Mit Kindern und Jugendlichen über den Krieg in der Ukraine sprechen und für den Frieden beten. Inhalt: Impulse, Aktionen und Unterrichtsbausteine; Tipps für die Konfi-Arbeit; Schulseelsorge; Friedensgebete; Weitere Links
Auf der Seite des Zentrums für Ökumene werden Informationen aller Art gebündelt. Es gibt einen Unterbereich "Ukraine", aber auch "Flucht und Migration" und "Frieden". In den beiden letztgenannten finden sich wiederum einige Bildungsangebote und Materialien.
Vom Religionspädagogischen Forum im Bistum Speyer wurde "Krieg in der Ukraine. Bausteine für den Umgang im Religionsunterricht" herausgegeben. Darin finden sich verschiedene Gebete, ein Vorschlag für sinnvolle Schritte der thematischen Erarbeitung im Unterricht und viele weitere Links.
Auf der Materialplattform des Bistums Limburg, ru-digital, finden sich zahlreiche Unterrichtsmaterialien zu den Themen Krieg und Frieden, die ständig aktualisiert und erweitert werden. Je nach Suche (Filtern nach Lehrplänen, Schulbereich, Klassenstufe möglich) hat man unterschiedliche Ergebnisse und kommt zu unterschiedlichen Materialien. Hier zwei exemplarische Trefferseiten: Suche nach "Krieg" - ohne weitere Eingrenzung; Suche nach "Frieden" - ohne weitere Eingrenzung.
Eine Unterrichtsreihe zum Thema Krieg und Frieden haben wir auf dem Bildungsserver Berlin-Brandenburg gefunden. Der Entwurf ist von 2012 und wurde in einer 6. Klasse durchgeführt.
Die Bundeszentrale für politische Bildung hat nach den Anschlägen vom 11. September die Themenblätter Krieg und Frieden herausgebracht. Die Arbeitsblätter möchten - in kurzer Form - eine Reihe von allgemeinen Hinweisen für die Analyse von Konflikten bieten. Zudem themantisieren sie mögliche Formen der Konliktbearbeitung und stellen persönliches Engagement in internationalen Friedensdiensten und -organisationen, der Bundeswehr oder Katastrophendiensten vor. Die sechsseitigen Lehrerblätter weisen auf die unterschiedlichen Begriffe, Analysen und Ursachen internationaler Konfliktgeschehen hin und zeigen Formen und Grenzen ziviler Konfliktinterventionen auf. Aus Anlass des 11. Septembers wurden zudem Stellungnahmen von Politikern und Kommentare von Tageszeitungen zusammengestellt. Das Material ist alt, aber von trauriger Aktualität.
Ebenfalls bei der bpb kann man den Falter aktuell zum Thema "Frieden machen" downloaden. Es gibt Arbeitsblätter für Schüler*innen, einen Lehrkräfte-Teil und eine Vorlage für eine Wandzeitung, die die Schüler*innen ausgestalten können.
Auf WDR Neun ein/halb findet man den Beitrag "Warum gibt es Krieg? - Was man für den Frieden tun kann." Darin geht Robert den Fragen nach, warum sich Menschen gegenseitig mit Waffen bekämpfen und warum nicht überall auf der Welt Frieden sein kann.
Für jüngere Kinder:
Auf Basis der biblischen Geschichte von der Stillung des Sturms auf dem See hat der Bereich Religionspädagogik im Elementarbereich einen schönen Vorschlag für ein Lichtritual erarbeitet: "Ein Licht gegen die Wellen der Angst". Hier finden Sie eine kurze Beschreibung. Direkt zum Buch geht es hier. Anklicken, (vor-)lesen, mitmachen. Wunderbar für Kita und Grundschule.
In der Gemeinde Aarwangen (Schweiz) wurde eine schöne Broschüre zusammengestellt. Sie heißt "Krieg und Frieden - Mit Kindern über diese Themen sprechen" und möchte Hilfsmittel sein, wenn man die Themen Krieg und Frieden mit Kindern aufnehmen möchte. Sie bietet Impulse für das Gespräch zuhause, kann aber auch für den Kindergottesdienst oder Grundschulunterricht Impulse geben.
Auch die Seite mit der Maus - "Krieg in der Ukraine" gibt es viele Infos, die auch für jüngere Kinder gut aufbereitet sind. Auf Basis dieser Seite kann man gut mit den Kindern einige ihrer Fragen adressieren.
Weitere (Link-)Sammlungen:
Der Mildenberger Verlag hat eine Linksammlung zu Quellen mit kindgerechten Inhalten zusammengestellt. Ebenso gibt es eine gute Übersicht auf der Seite der Stiftung Bildung. Dort gibt es auch Links , die sich für Jugendliche eignen. Für beide Seiten gilt: Teilweise doppeln sich die Links wechselseitig oder auch mit unseren Empfehlungen, teilweise sind aber auch ergänzend.
Vom RPI Baden gibt es eine gute Zusammenstellung verschiedenster Materialien und Anstöße auf einem Padlet. Die angelegten Kategorien sind: Seelsorglich mit Kindern und Jugendlichen sprechen, Andachten - Aktionen - Gottesdienste - Gebete, Lieder, Religionsunterricht - Schularten, Kita, Konfirmandenarbeit, (Bilder)bücher, Veranstaltungen, Filme, Nachrichten für Kinder, Informationen und Hintergründe.
Auf rpi-virtuell finden sich "Ukraine - Praxishilfen für Schule und Gemeinde". Hier werden Übersichten/Sammlungen, Einzelmaterialien, Inspirationen und Multimedia-Tipps genauso gesammelt wie Online-Veranstaltungen und andere Aktionen/Demos.
Auch in den Medien gibt es vermehrt Informationen und Tipps, wie man über die aktuelle Lage mit Kindern sprechen kann.
So zum Beispiel...
... aus dem Morgenmagzin der ARD: "Wie Kindern den Krieg erklären?"
... aus buten und binnen (Radio Bremen): "Mit Kindern über Krieg reden: 3 Tipps von einem Bremer Psychiater"
... auf ZDfheute: "Leid in der Ukraine-Wie erklärt man Kindern, was Krieg ist?". Tipps der logo-Redaktion. Und auch direkt auf der logo-Seite "Krieg in der Ukraine - Das ist passiert"
... im Kika unter dem Titel "Angriff auf die Ukraine - Eure Fragen". (Link aktiv bis ca. 20. März)
Hilfestellung für Lehrkräfte, Erzieher*innen, Eltern
Der Krieg in der Ukraine schockiert, viele Erwachsene sind fassungslos. Auch Kinder machen sich Sorgen und haben viele Fragen. Auf der Seite der Bundesregierung gibt die Diplom-Psychologin Elisabeth Raffauf einige Tipps dazu, wie man mit Kindern über den Krieg in der Ukraine spricht.
Das Deutsche Schulportal: Stimmen von Lehrkräften - Ukraine: „Ausnahmslos alle Kinder hatten Fragen“. Direkt aus der Praxis: Das Schulportal hat am 25. Februar Lehrkräfte befragt, wie sie ihre Schülerinnen und Schüler an diesem Tag erlebt haben und wie sie mit dem Thema Krieg im Unterricht umgegangen sind.
Ich wollte es nicht kleinreden, aber dennoch keine Panik verbreiten.
(Nina Toller, Lehrerin)
Mit Kindern vom Krieg reden? Die konzentrierte und ernste Zoomkonferenz mit Horst Heller (RPZ St. Ingbert) beschäftigte sich mit der Frage, ob und auf welche Weise der Unterricht auf Kinderängste und Kinderfragen zum Krieg in der Ukraine eingehen sollte. Dazu gibt es einen Blogbeitrag als Ausgangspunkt, eine PowerPoint Präsentation und eben den relilab-Impuls als Zoomkonferenz.
Nummer gegen Kummer - Viele Anrufe zum Krieg.
Kommt der Krieg auch zu uns? Sind wir sicher? Wie kann so etwas passieren?
Das sind Fragen und Gedanken, mit denen sich junge Ratsuchende in letzter Zeit an die "Nummer gegen Kummer" wenden. Auch viele besorgte Eltern melden sich laut der Organisation zuletzt am Elterntelefon. Etwa wenn es um die Frage geht, wie sie Kindern die Situation erklären und mit ihnen darüber sprechen sollen.
Die "Nummer gegen Kummer" ist unter der
116 111 montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr erreichbar,
die Online-Beratung rund um die Uhr. Das Elterntelefon ist unter der 0800 1110 550 zu erreichen. (Entnommen aus dem Newsblog der Süddeutschen Zeitung).