Wenn es innerhalb des Gebäudekomplexes eine Erinnerungsstätte gäbe, wäre das Bewusstsein für das KZ-Geschehen vielleicht stärker. In diesem Gebäude sind während des Krieges grauenvolle Dinge geschehen. Eine solche Erinnerungsstätte brauchen nicht wir persönlich, sondern künftige Generationen, damit sich ein solches totalitäres System […] nicht wiederholen kann.
Andrzej Branecki (1930–2020) Überlebender, KZ Katzbach
Am 27. Februar 2023 hatten Unterrichtende nicht nur des Faches Religion die Gelegenheit, den Geschichtsort „Adlerwerke, KZ Katzbach“ kennenzulernen. Die von den Religionspädagogischen Ämtern Oberursel und Frankfurt organisierte Fortbildungsveranstaltung hat den Teilnehmenden ermöglicht, die Ausstellung über das Konzentrationslager „Katzbach“ und die dort in den Jahren 1944/45 herrschenden katastrophalen und unmenschlichen Zustände in den Blick zu nehmen. Bilder, Zeichnungen, Interviewaussagen und viele erläuternde Informationstafeln zeugen von der Grausamkeit und der Menschenverachtung, die in diesem KZ mitten in Frankfurt herrschten. Eindrücklich wird zudem dargestellt, dass Zwangsarbeit in den Kriegsjahren in vielen Betrieben der Stadt vorkam.
Verschiedene pädagogische Angebote (abrufbar und buchbar unter: geschichtsort-adlerwerke.de/lernen/) wurden von Frau Throckmorton, Historikerin und pädagogische Leiterin des Geschichtsortes, vorgestellt und die zur Verfügung stehenden Actionbounds während eines Rundgangs durch die umliegenden Straßen ausprobiert.
Wir bedanken uns für das Interesse und die fachkundige Begleitung von Frau Throckmorton!
Umfängliche Informationen sind zu finden unter:
Hiermit wird nicht nur in der Metropole Frankfurt am Main eine erinnerungskulturelle Leerstelle geschlossen, sondern auch in der hessischen Gedenkstättenlandschaft. Denn diese gewinnt mit dem Geschichtsort Adlerwerke einen zentralen Ort der pädagogischen und informativen Erschließung des Themas NS-Zwangsarbeit im urbanen Raum.
Dr. Ann Katrin Dueben Gedenkstätte Breitenau